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Cliffhanger: Cold Steel (Review)
Artist: | Cliffhanger |
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Album: | Cold Steel |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Freia Music | |
Spieldauer: | 68:46 + 71:13 | |
Erschienen: | 02.07.2013 | |
Website: | [Link] |
Im Eigenvertrieb haben CLIFFHANGER bereits eine DVD mit einer nahezu erschöpfenden Werkschau veröffentlicht, dies nun ist das im Digipak remastert neu aufgelegte Debüt der niederländischen Untergrund-Institution in Sachen Prog, professionell in Szene gesetzt durch das rührige Label Freia und mit sattem Bonusmaterial neben den ursprünglich sieben Stücken des Albums, das somit auf zwei CDs ausgeweitet werden musste.
1995 stand die Scheibe ganz im Zeichen des Neo Prog, der damals ein Schattendasein fristete. Atmosphärisch erinnert "Cold Steel" in seiner Gesamtheit an UK oder ARENAs "Songs From The Lion's Cage" eingedenk jener nicht in Worten auszudrückenden Eigenart von Bands mit Tulpe am Jackett, die man selbst hören muss, um sie zu begreifen. Das Keyboard dominiert von "Views" an, einem malerisch ruhigen Opener, während Rinie Huigens warme Stimme im weiteren Verlauf zum Aushängeschild der Gruppe avanciert, die es spielend leicht schafft, den Spagat zwischen instrumentalen Abenteuerreisen ("Colossus") und liedhaftem Material (das finstere, Genesis-artige "Four Vessels") zu begehen.
Heraus stechen weiterhin das Mellotron-schwangere "Six Minutes Closer To Death" und das brodelnde "Remaining Rancour", ehe die "Bad Dreams" in 19 Minuten einem musikalischen Kurzfilm entspricht, der ausgehend von einem eindringlichen Gesangsmotiv einen turbulenten Plot in Aussicht stellt und erhebliche Härtegrade erreicht. Die Zubrote "Feels Like Flying" (von "Hope & Despair", leicht bombastischer als der frühe Stoff der Gruppe) und "Sinister Memories" (unauffällig kompakt vom späteren Keyboarder Dick Heijboer) beschließen die erste CD.
Die zweite wird weithin von Stücken des Albums "Hope & Despair" geprägt, zuerst dem Doppel aus "Oh Cloudy Cloudy Sky" und "Here Comes The Utopian", wobei diese Live-Fassungen ("Escape", der Abgeher "Kill Your Darlings" und die Ballade "Good Things Last Forever" entstammen der gleichen Session) nicht auf den beiden bislang erschienenen Konzertscheiben der Band stehen. Das rhythmisch pointierte "Truce" sowie "Rainforest", beide von "Mirror Site", brechen mit dem einheitlichen Konzept, doch hiermit hat man nebenbei einen prima Zusatzgig von CLIFFHANGER in Bestform zur Hand. Der Doppeldecker wird vom Label übrigens zum Kampfpreis verkauft, also besteht für den Gourmet - fürwahr, das hier ist melodischer Prog auf kompositorisch wie spielerisch höchstem Niveau - akute Zuschlagpflicht.
FAZIT: CLIFFHANGER sind eine Institution, die immer noch zu wenige potenzielle Hörer kennen. Ihr Songwriting-orientierter Artrock hat seit Debützeiten problemlos allen Strömungen getrotzt und gefällt somit auch heute noch über alle Maßen - ganz ohne Klischees und Synthesizer-Kitsch trotz Dominanz derselben. Die Aufbereitung als Doppel-CD bietet zudem selbst dem Kenner einen hohen Gegenwert, sodass bitte jetzt Order an Freia entrichtet werden. Dies hier sticht die Nachfolgeband KNIGHT AREA im Übrigen deutlich aus.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Views
- Kill Your Darlings
- Four Vessels
- Six Minutes Closer To Death
- Colossus
- Remaining Rancour
- Bad Dreams (Cruel Visions)
- Feels Like Flying
- Sinister Memories
- Oh Cloudy Cloudy Sky
- Here Comes The Utopian
- Truce
- Kill Your Darlings
- Good Things (Last Forever)
- Escape
- Hope And Despair
- Colossus
- Rainforest
- Four Vessels
- Hopeless
- Bass - Gijs Koopman
- Gesang - Rinie Huigen
- Gitarre - Rinie Huigen
- Keys - Gijs Koopman, Dick Heijboer
- Schlagzeug - Hans Boonk
- Dug Out Alive! 1993 - 2001 (2011)
- Cold Steel (2013) - 12/15 Punkten
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